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Published Veröffentlicht 11/10/2021

Was Squid Game über Teamarbeit und Führung durch Herausforderungen lehrt

Studiofoto einer Gruppe von Geschäftsleuten beim Tauziehen vor einem weißem Hintergrund

ACHTUNG: DIESER BLOGEINTRAG ENTHÄLT GROẞE SPOILER!

Letzte Woche habe ich mir gespannt alle neun Folgen von „Squid Game“ angeschaut. Die Serie steht bei Netflix aktuell weltweit auf dem 1. Platz und ist auf dem besten Weg, auf der Plattform die meistgesehene Serie aller Zeiten zu werden. Es ist eine verstörende und zugleich faszinierende dystopische koreanische Serie über ein tödliches Turnier, in dem die Teilnehmer:innen, die alle riesige Schuldenberge angehäuft haben, in Kinderspielen um die Chance auf einen Gewinn von 45,6 Mrd. Won (über 30 Mio. Euro) kämpfen. Wer das Turnier gewinnt, wird unermesslich reich, während alle Verlierer:innen sterben müssen.

Die mitreißende Wirkung dieser Serie liegt in der Geschichte der Charaktere und wie sie jede Herausforderung meistern sowie in den Beziehungen, die sie im Laufe der Spiele untereinander aufbauen. Sie liegt aber auch darin, wie sie in jedem Augenblick unterschiedliche Emotionen darstellt. Die Serie scheint auf unheimliche Weise vertraut zu sein, da wir selbst gerade in einem scheinbar dystopischen Universum leben, das uns dazu zwingt, neue Wege zu finden, um nicht im Chaos zu versinken, das um uns herum wütet. Als ich mir am Wochenende meine Lieblingsfolgen noch einmal ansah, fiel mir auf, dass uns jedes Spiel wichtige Lektionen über Teamarbeit und die Führung durch herausfordernde Zeiten vermittelt. 

Im Leben treffen wir immer wieder auf verschiedene Menschen und Situationen, die uns dabei helfen, uns weiterzuentwickeln und zu wachsen, und die prägen, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und zu welcher Art von Führungspersönlichkeit wir uns entwickeln. Diese Führungsfähigkeit wird auf die Probe gestellt, wenn sich uns Herausforderungen in den Weg stellen. In Stresssituationen ist es völlig nachvollziehbar, dass Ihre Teammitglieder weniger organisiert sind, den Fokus verlieren und es ihnen an Motivation fehlt. Das ergibt Sinn, vor allem, wenn die Krise dazu führt, dass sie sich Sorgen um ihre Gesundheit, das Wohlergehen ihrer Familien und die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes machen müssen. Ihre Aufgabe als effektive Führungskraft besteht darin, mit Empathie eine direkte und transparente Kommunikation mit Ihren Teams sicherzustellen und klare Normen und Werte zu etablieren, die vorgeben, womit sie ihre Zeit verbringen.

Was lernen wir also aus den einzelnen Spielen über Teamarbeit und Führungsqualitäten? Dass wir auftretende Probleme klar anerkennen, die Situation einschätzen und jede Herausforderung unmittelbar angehen müssen. Sprechen wir über die einzelnen Spiele, und welche konkreten Lektionen wir aus ihnen lernen können.

Rotes Licht, grünes Licht

Das erste Spiel, das die Teilnehmer spielen, ist „Rotes Licht, grünes Licht“, bei dem eine riesige Schulmädchen-Roboterpuppe versucht, Spieler:innen zu erwischen, die sich bewegen. Wer sich bewegt, wenn das rote Licht leuchtet, wird getötet. Sang-Woo (Nr. 218) lernt schnell, dass der Schlüssel zum Sieg in diesem Spiel darin besteht, sich heimlich hinter einer anderen Person zu bewegen, und in Bewegung zu bleiben (das Spiel läuft auf Zeit). Er gibt dieses Wissen an Gi-Hun (Nr. 456) weiter, der vor Angst erstarrt ist und so schließlich die Motivation findet, aufzustehen und sich zu bewegen. In einer Krise zeigt eine Führungskraft Lösungen und einen Weg nach vorne auf. Krisen erfordern eine schnelle Einschätzung der Situation und Entscheidungen zu treffen, die Ihrem Team helfen, auch unter chaotischen Umständen. Warum? Weil Chaos denjenigen, die gut vorbereitet sind, Chancen bietet, und diejenigen, die unvorbereitet sind, scheitern lässt.

Dalgona

Im „Dalgona“-Spiel müssen die Spieler:innen nur mithilfe einer Nähnadel eine in der Mitte vorgestanzte Form aus einem Dalgona-Keks herausbrechen, ohne sie zu beschädigen. Unter hohem Zeitdruck findet Gi-Hun (Nr. 456) heraus, dass das Ablecken der Rückseite des Kekses dabei hilft, die Form zu lösen. Andere Spieler:innen sehen dies und folgen seinem Beispiel. Die Lektion hier ist, dass wir uns in Geduld üben, aber auch schnell (um)denken müssen. Zeigen Sie Führungsstärke, und Andere werden Ihnen folgen.

Tauziehen

Im Tauziehen stehen unsere Lieblingscharaktere kurz davor, zu verlieren. Oh Il-nam (Nr. 001) erklärt dem Team, wie man das Spiel gewinnt, und sagt: „Alles, was man braucht, ist eine gute Strategie, kombiniert mit guter Teamarbeit.“ Beim Aufbau eines Teams ist eine gute Führungskraft von entscheidender Bedeutung. Außerdem braucht es eine Person, die stark und zuverlässig ist und als Schiffsanker fungiert. Dann kommt es darauf an, wie Sie Ihr Team aufstellen, wobei jedes Mitglied eine wichtige Rolle darin spielt, zum Sieg beizutragen. Die Umsetzung dieser Strategie war für den Erfolg der Charaktere in Squid Game entscheidend. Und das ist eine wichtige Lektion, die auch wir auf dem Weg in die Ausschreibungs- und Planungssaison lernen müssen.

Murmeln

Eine der wahrscheinlich herzzerreißendsten Folgen ist die, in der die Teilnehmer:innen das Murmelspiel spielen, bei dem die Spieler:innen selbst darüber verhandeln, nach welchen Regeln sie spielen wollen, wodurch Geschicklichkeit oder Stärke über Bord geworfen und durch Manipulation und Gruppenzwang ersetzt werden. Es ist ein mentaler Kampf der Selbsterhaltung, der je nach Persönlichkeit das Beste oder das Schlimmste aus den Teilnehmer:innen hervorbringt. Obwohl es in dieser Folge viele lehrreiche Momente gibt, fiel mir hier vor allem die Verbindung zwischen Sae-byeok (Nr. 067) und Ji-yeong (Nr. 240) auf. Als Menschen sind wir darauf konditioniert, Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen, und das bedeutet, das Gute wie das Schlechte miteinander zu teilen. Sae-byeok spricht über ihre Erlebnisse bei der Flucht aus Nordkorea mit ihrer Familie, und ihre Geschichte berührt Ji-yeong, die sich daraufhin opfert, um Sae-byeok die Chance zu geben, eines Tages wieder mit ihrer Familie vereint zu sein. Die Lektion, die wir daraus lernen können, ist, dass es in Ordnung ist, die eigenen Herausforderungen mit dem Team zu teilen. Das macht uns menschlich, und unsere Mitmenschen können sich damit identifizieren. Angesichts von Unsicherheit ehrlich mit dem Team zu sprechen, macht uns vertrauenswürdiger. Und so offen und ehrlich wie möglich mit dem eigenen Team umzugehen, führt zu tieferen Verbindungen.

Trittsteinspiel

Bei einem der beunruhigendsten Spiele, dem Trittsteinspiel, müssen die Teilnehmer:innen eine Brücke aus Glasscheiben überqueren, ohne zu wissen, welche Trittsteine ihr Gewicht tragen können und welche zerbersten werden. Angesichts der Gefahr verlassen sich die Spieler:innen auf die Fehler anderer, um über ihren nächsten Schritt zu entscheiden. Die Lektion hier besteht darin, zu beobachten, aus Fehlern zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden, um sich anzupassen, weiterzuentwickeln und einen klaren Weg nach vorne zu finden.

Spätestens jetzt sollten Sie wirklich mit dem Lesen aufhören, wenn Sie das Ende nicht erfahren möchten …

Tintenfischspiel

Das Finale des Turniers und körperlich aggressivste Spiel ist das „Squid Game“, zu Deutsch „Tintenfischspiel“ – ein Kampf auf Leben und Tod. Die verbleibenden zwei Spieler erhalten eine letzte Chance, aufzugeben und das Spiel lebend, aber ohne Preisgeld zu verlassen. Stattdessen opfert sich Sang-Woo (Nr. 218), um Seong Gi-Hun (Nr. 456) als Sieger hervorgehen zu lassen. Sang-Woos Einsicht am Ende zeigt uns, dass Selbsterkenntnis eine entscheidende Führungsqualität ist. Je besser man sich selbst versteht und die eigenen Stärken und vor allem Schwächen erkennt, desto effektiver wird man als Führungskraft.

Zum Abschluss der Serie fordert Il-nam (Nr. 001) Gi-Hun (Nr. 456) zu einem letzten Spiel auf. Bei der letzten Wette geht es um einen betrunkenen Mann, der im Schnee ohnmächtig geworden ist. Il-nam bittet Gi-Hun, darum zu wetten, ob er glaubt, dass jemand den Mann vor Mitternacht davor bewahren wird, im Schnee zu erfrieren. Es ist die uralte Erforschung unserer Menschlichkeit. Während Il-nam seine Zweifel hat, glaubt Gi-Hun, dass jemand dem Mann helfen wird. Er gewinnt die Wette, als ein Polizeiauto anhält, um dem betrunkenen Mann zu helfen.

Die Serie endet damit, dass Gi-Hun ein neues Leben beginnt, während er seine Versprechen gegenüber einigen Spieler:innen aus dem Turnier erfüllt. Ein Cliffhanger deutet auf eine zweite Staffel hin.

Wir selbst stehen vor der Herausforderung der Erholung und der Frage, wie wir uns selbst, unsere Angestellten und unsere Unternehmen aus der Krise führen sollen. Und jetzt sind Sie an der Reihe. Ich gebe Ihnen eine letzte Chance, sich zu entscheiden: Wollen Sie zu Ihrem alten Leben zurückkehren, oder werden Sie handeln und die Gelegenheit ergreifen, die sich Ihnen hier bietet?

Demar ist unser Senior Vice President für Marketing + Business Development und verantwortlich für die Präsentation der Kultur, der Vordenkerrolle und der preisgekrönten Arbeit der Agentur.

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